Frage:
Fahrtwind als Windrad-Quelle?
grimtron
2007-05-14 22:41:32 UTC
Da ich derzeit viel auf der Autobahn unterwegs bin, frage ich mich, ob der Fahrtwind eines Autos nicht verwendet werden kann, um Energie zu erzeugen.

Banal gesagt zum Beispiel durch "mobile Windräder", die direkt am Fahrzeug montiert werden. Die erzeugte Energie könnte dann in Akkus gespeichert und über die Infrastruktur der Tankstellen "gesammelt" werden.

Hauptprobleme sehe ich hier selbst zum einen darin, ob das Anbringen von "Fahrtwindaufnehmern" nicht die Fahrdynamik beeinträchtigt, zum anderen darin, ob die Menge des erzeugten Stroms nicht zu gering ist (andererseits könnte es natürlich die Masse machen, wenn ich bedenke, dass wir leicht über 50 Mio zugelassene PKW in Deutschland haben).

Meinungen?
Sieben antworten:
Roland L
2007-05-14 23:14:45 UTC
Ja, genau, am besten speisen wir mit der gewonnenen Energie gleich wieder das Auto, dann haben wir ein perpetuum mobile! Tolle Erfindung!



Nein im Ernst, das funtioniert natürlich nicht, die Energie, die benötigt wird um den dann höheren Windwiderstand zu überwinden ist bei weitem größer als die gewonnene Energie.



Ein bischen Physikunterricht hat noch keinem geschadet;-))
kabejota
2007-05-14 23:35:54 UTC
Da du Kraft brauchst um das Windrad auf/neben/im Auto anzutreiben wird der Kraftstoffverbrauch wesentlich höher werden. Da der Wirkungsgrad nicht 100% ist/sein kann, verlierst du sogar Energie.



Eine andere Möglichkeit wäre den Wind den die Fahrzeuge erzeugen zu nutzen und so beispielsweise in Schluchten den Wind mit Windrädern die nahe der Fahrbahn sind zu nutzen.
Captain Stragan
2007-05-17 03:41:26 UTC
Bei Windstille ergibt das keinen Sinn. Das was Du an Windenergie gewinnst, ist weniger als das, was Du zusätzlich an Energie aufwenden musst: Denn der Luftwiderstand wird ja mit dem Windrad viel größer.



Anders ist es, wenn Du Gegenwind hast - d.h. Gegenwind, der schon vorhanden ist, während dein Auto noch steht!

Dann geht das!



Ein solches "Gegenwindrad" wurde in der Knoff-Hoff-Show (ZDF) am 28.10.2004 gezeigt. Siehe:



http://www.zdf.de/ZDFmediathek/inhalt/27/0,4070,2208059-6-3,00.html



der Wind wurde in der Sendung durch ein Gebläse erzeugt, in dessen Richtung der Erfinder fuhr.



siehe dazu auch mein eigenes Skript zu diesem Thema:



http://www.geocities.com/cyberflair

(WICHTIGER HINWEIS: man kann nicht alle Seiten des Skripts auf einmal downloaden - das übersteigt das Download-Volumen. Wenn es nicht mehr geht, einfach 1 Tag warten und dann weitere Seiten downloaden!)
pinguin_master
2007-05-14 23:59:43 UTC
Auf die Idee sind Strömungslehre Spezialisten auch schon gekommen.

Allerdings wurde es eingestellt, da die gewonnene Energie

a. sehr gering ist

b. der Energiekonzernen keinen Vorteil bringt, da die Akkus, die benötigt werden um die Energie zu speichern auch immer mit herum geschleppt werden müssen und durch ihr Gewicht mehr Energie fordern, als gewonnen wird.

Die Kosten - Nutzen Rechnung geht nicht auf.

Um es zu veranschaulichen, eine Autobatterie ist nichts anderes als ein Akku. Heb die mal hoch, dann weißt Du wieviel Gewicht das Auto mitschleppen müsste um 20 von diesen Dingern zur Speicherung der Energie zu haben.



Und, sinnvoll???



Wohl kaum.
anonymous
2007-05-17 05:58:07 UTC
Der wachsende Luftwiderstand würde den rein rechnerischen "Energiegewinn" mehr als nur aufheben. Auch ist die Investition in Minikraftanlagen unverhältnismäßig hoch im Vergleich zum zu erwirtschaftenden Vorteil!
anonymous
2007-05-16 14:45:38 UTC
Also, ein WIndrad an den Hintern tackern und Bohnen essen ist effizienterer Klimaschutz.



Ansonsten: Fahrten vermeiden, Bahn oder Rad fahren, das hilft mehr.
Paiwan
2007-05-16 13:50:44 UTC
Es ist ganz einfach Unsinn, weil auch hier Verluste auftreten, und somit die eingesetzte Energie (Verbrauch) höher ist als die erzeugte bzw. gespeicherte Energie.



Nur ein paar Stichworte: Höherer Luftwiderstand entspr. höherer cw und somit erhöhter Kraftstoffverbrauch, geht quadratiisch mit der Geschwindigkeit ein. Reibungs- und Strömungsverluste bei der Umwandlung. Leitungsverluste und vom Wandeler Verluste und letztendlich noch Verluste beim Speichern.



Eine sinnvolle Anwendung, die auch technisch umgesetzt wird, sind Schwungräder. Hier wird z. Bsp. Bremsenergie in ein Schwungrad geleitet und so in rotatorische Energie umgesetzt wird. Beim Anfahren wird das Schwungrad eingekoppelt und die zuvor beim Bremsen eingeleitete Energie wird teilweise wieder rückgeführt. Aber auch diese Technik ist Verlust behaftet.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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